Textatelier
BLOG vom: 20.09.2017

Gedanken zur Bundestagswahl

Autor: Richard Gerd Bernardy, Dozent für Deutsch als Fremdsprache, Viersen/Deutschland


Seltsam: Wahl reimt sich auf Qual
Und wählen auf quälen!
Kommenden Sonntag ist es so weit.
Die deutschen Bundesbürger machen sich bereit,
2 Kreuze auf die Stimmzettel zu malen.
Die Entscheidung, wo, bereitet vielen Qualen.

Ein hoher Prozentsatz könne sich nicht entscheiden,
Sie mögen weder die einen noch die anderen leiden.
Viele beantworten die Fragen im Wahl-o-mat.
Doch hilft ihnen oft nicht dieser wohlfeile Rat.
Die Unterschiede sind so klein.
Eigentlich dürfte das nicht sein.

Parteiprogramme sollten sich unterscheiden,
Doch fast alle wollen die gleichen Sachen,
Wo muss man da die Kreuze machen?
Und dennoch: eine Veränderung sollte es schon sein!
Nicht wieder eine grosse Koalition allein,
Die regiert: 2 Parteien, die Gesetze schreiben,
An denen sich viele Menschen reiben.

Wird es eine andere Koalition,
Und eine Regierungspartei in der Opposition?
Aber: Ob die anderen wirklich besser regieren?
Bekanntlich heisst’s: probieren geht über studieren!

Dann wird man sehen, was passiert,
und was sich ändert, wenn sie regiert.
Wird man zufriedener, wir werden es wissen,
Vielleicht sogar die alte Regierung vermissen.

Doch in 4 Jahren ist es wieder so weit!
Dann machen sich die Bürger wieder bereit,
Den Bundestag zu wählen!
Ob sie sich dann wieder quälen?

(Laut Winston Churchill ist die Demokratie
die schlechteste aller Staatsformen,
ausgenommen alle anderen!)

An die Bürger folgt die Aufforderung, wieder wirklich eine Macht zu werden, die Politik und die Politiker zu bestimmen. Ansonsten wird es mit der Demokratie ein schlimmes Ende nehmen. Im schlimmsten Fall muss sich die deutsche Geschichte wiederholen, damit den Menschen klar wird, was sie an der Demokratie haben. (Zitat aus einem Aufsatz von Maximilian Huth)

Und den Wut- und Extremlinks-/Extremrechts-Wählern, die auf populistisches Parteigebrassel hereinfallen, sei hier noch ein Kommentar von Theognis aus Megara (Mittelgriechenland), der etwa um 500 v.u.Z. lebte, mit auf den Weg gegeben:

Das dümmste Volk

Der blöden Masse gib es mit den Hacken!
Mit einer nagelspitzen Latte gib es diesem Pack!
Das schwerste Kummet pack ihm auf den Nacken!
Wo findest du noch einmal so ein Brack
Wie dies,
Das seine Knute liebt?
Es ist das dümmste Volk, das es auf Erden gibt.

Quelle:
http://abteigymnasium.de/phocadownload/Fachschaften/Philosophie/essay_maximilian_huth.pdf
Die klassische Halunkenpostille, Zwei Dutzend alte griechische und römische Dichter, übersetzt, entstaubt und umgehost - von Fritz Grasshoff, Kiepenheuer und Witsch, Köln, 1964, S. 16

 


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